Geschichte von OSTWIND

  • 2002

    Beginn als Abo-Verbund. Gründerkantone sind St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden.

  • 1. Juni 2009

    Ausbau zum «integralen Tarifverbund». Auch bei Einzelbilletten wurden die Streckenfahrausweise durch Zonenfahrausweise ersetzt.
    Es gilt nun «Raum und Zeit - Ein Billett für alles».

  • 8. Dezember 2011

    Gründung Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND. Entstehung aus der bisher einfachen Gesellschaft.

  • 9. Dezember 2012

    • Einführung «integraler Tarifverbund» Z-Pass
    • Kooperationsvertrag mit dem Tarifverbund Hegau-Bodensee VHB
  • 15. Dezember 2013

    • Erweiterung des Verbundgebiets um den Kanton Glarus.
    • Kooperationsvertrag mit dem Fürstentum Liechtenstein.
    • Kooperationsvertrag mit dem Verkehrsverbund Vorarlberg VVV.
  • 14. Dezember 2014

    • Erweiterung des Verbundgebiets um den Bezirk March SZ.
    • Weiterentwicklung Kooperationsvertrag mit dem Verkehrsverbund Hegau-Bodensee VHB.
  • 10. Dezember 2017

    • Erweiterung des Verbundgebiets um den Kanton Schaffhausen.
  • 15. Dezember 2020

    • Genehmigung der gemeinsamen Verbundstrategie der Besteller Kantone und der Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND.

Finanzen

Die Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung, Ergebnis «null» ab.

Bilanz

Aktiven:

Am Ende des Geschäftsjahres 2020 betrug die Bilanzsumme TCHF 2’480 und ist gegenüber dem Vorjahr um TCHF 632 tiefer.

Während die Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND umsatzgetrieben ist, sind die beteiligten Transportunternehmungen eher anlagenlastig. Die Bilanzsumme ist beim OSTWIND bescheiden und besteht auf der Aktivseite zur Hauptsache aus dem Umlaufvermögen und auf der Passivseite hauptsächlich aus kurzfristigen Verpflichtungen. Das Umlaufvermögen hat sich im Berichtsjahr um TCHF 678 verringert und beträgt am 31.12.2020 TCHF 2'331. Das Anlagevermögen hat um TCHF 46 auf TCHF 149 zugenommen. Die Abnahme des Umlaufvermögens hat einen direkten Zusammenhang mit den tieferen kurzfristigen Verpflichtungen. Die Veränderungen sind in der Mittelflussrechnung im Detail dargestellt.

Bei den Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr 2020 TCHF 63 in neue Werbeeinrichtungen investiert. Seit Mitte 2020 fährt der neue Heissluftballon am Himmel und sorgt für Blickfänge. Die Sachanlagen wurden im Berichtsjahr um TCHF 10 abgeschrieben. Seit September 2020 referenzieren die Firmanabo auf den SwissPass. Für die digitale Erneuerung musste der Webshop mit zusätzlichen Funktionen ausgerüstet werden. Die Investitionssumme von TCHF 17 erhöhte den Wert der immateriellen Anlagen. Die Abschreibungen betragen TCHF 24.

Passiven:

Die Passiven bestehen zur Hauptsache aus kurzfristigem Fremdkapital. Zur Tilgung dieser kurzfristigen Verpflichtungen wird das Umlaufvermögen benötigt. Der Rückstellungsbedarf für Geschäftsfälle, die das Jahr 2020 betreffen, beträgt TCHF 1'621 und hat gegenüber dem Vorjahr um TCHF 88 abgenommen. Das gesamte Fremdkapital ist um TCHF 632 tiefer und weist per 31.12.2020 einen Saldo von TCHF 2’417 aus.

Das Eigenkapital ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und setzt sich zusammen aus:

Genossenschaftskapital CHF  60’000
Bilanzgewinn CHF 3’037
Total Eigenkapital CHF 63’037

Erfolgsrechnung

Das Berichtsjahr 2020 war geprägt von COVID-19. Nachdem der Bundesrat am 16.03.2020 die ausserordentliche Lage bestimmte und das öffentliche Leben mehrheitlich lahm legte, sind die Umsätze stark eingebrochen. Im April 2020 wurden noch ca. 30% der budgetierten Fahrausweiseinnahmen erreicht. Während der Sommermonate entschärfte sich die Lage und die Umsätze erholten sich rasch. Leider, wie es viele Fachkräfte befürchteten, löste die kältere Jahreszeit im Herbst eine zweite Welle aus und die Erholung der Ertragslage wurde mit den neuen Einschränkungen wieder abrupt unterbrochen.

Neben COVID-19 beeinflussen neue Mobilitätsformen das Kundenverhalten. Der Kunde von heute wägt ab, ob der öffentliche- oder Individualverkehr vorteilhafter ist. Neue Distributionssysteme wie Apps, Webshops usw. tragen dazu bei, dass Fahrausweise sehr kurzfristig und optimiert nachgefragt werden. Während der COVID-19-Phase wurde klar, dass die digitalen Vertriebskanäle sehr wertvoll sind, weil sie nahe beim Kunden sind und Verkäufe auch dann zulassen, wenn der persönliche Kontakt eingeschränkt ist. Der neue Webshop hat sich gut etabliert. Im Jahr 2020 wurden bereits für mehr als TCHF 10'000 Abos verkauft. Einen Teil dazu beigetragen haben die Firmenabos, die seit September 2020 über diesen Kanal vertrieben werden. Das Firmenabo ist die einzige Fahrausweisart, die im Berichtsjahr eine Absatz- und Umsatzzunahme gegenüber dem Vorjahr erzielte.

Ende Jahr lagen die Umsätze aus Fahrausweisverkäufen ca. 23% unter dem Vorjahr. Der Betriebsertrag hat um TCHF 52'883 abgenommen und beträgt im Berichtsjahr TCHF 176’029.

Die Geschäftsstelle der Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND hat im Geschäftsjahr 2020 neben den eigenen Leistungen auch kleinere Drittleistungen für Transportunternehmen und die öffentliche Hand erbracht.

Die Verbundeinnahmen, die Einnahmenausfälle und die Verkaufsprovisionen sind nach gültigen Schlüsseln an die beteiligten Transportunternehmen verteilt worden. Sie decken sich mit den entsprechenden Ertragspositionen.

Der Personalbestand hat im Geschäftsjahr 2020 ca. 640 Stellenprozente betragen. Leider mussten auch im Geschäftsjahr 2020 längere Personalausfälle verzeichnet werden. Die Sozialversicherer haben die Ausfälle mit TCHF 52 entschädigt.

Nachdem im vergangenen Jahr neben dem Basismarketing der Fokus auf Firmen und Pendler gerichtet war, wurden die Schwerpunktmassnahmen im Berichtsjahr auf die Jugend und Junggebliebenen ausgerichtet. Nach Ausbruch von COVID-19 schränkte die Geschäftsstelle die Massnahmen stark ein und konzentrierte sich auf die Fertigstellung bereits begonnener und wesentlicher Vorhaben. Für das Basismarketing wurden TCHF 201 und für die Schwerpunktmassnahmen TCHF 260 ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Nachfolgeprojekt für die Freizeitideen konkretisiert. Unter dem Namen «Frischluft» werden künftig Freizeitideen publiziert.

In den übrigen Gemeinkosten sind neben den Kosten für den automatisierten Bestellprozess der Jahresabo, den Payment- und Unterhaltskosten für die Vertriebskanäle App und Webshop auch die Aufwendungen für die zentralen Distributions- und Abrechnungssysteme, für nationale öV-Projekte im Bereich Vertrieb und die Kosten für gemeinsame Werbemassnahmen der öV-Branche enthalten. Zusätzlich sind die Kosten für das Erfassungstool «colecto» und für die Projekte aus der vertieften Zusammenarbeit zwischen der Genossenschaft und den Bestellern unter diesem «Titel» totalisiert.

Im ausserordentlichen Ergebnis sind die Differenzen zwischen den im Geschäftsjahr 2019 gebildeten Rückstellungen und den im Geschäftsjahr 2020 angefallenen Kosten enthalten.

Die Genossenschaft Tarifverbund OSTWIND schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einer ausgeglichenen Erfolgsrechnung ab.

Ausblick

Die digitalen Vertriebssysteme gewannen durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich an Bedeutung. Sie lösen die analogen Systeme zusehends ab. Die Pandemie löst Begehrlichkeiten bei unseren Kunden aus. Die künftigen Fahrausweise müssen einen flexiblen Zugang zum öffentlichen Verkehr zulassen. Neue Arbeitsformen mit HomeOffice und freieren Arbeitszeiten führen zu optimiertem Mobilitätsverhalten. Wird das bisherige Abo zum Auslaufmodell? Die Branche ist gefragt, zeitgerecht Lösungen zu kreieren, um den künftigen Ansprüchen gerecht zu werden. Die analogen Vertriebskanäle schränken Innovationen stark ein und werden die Anforderungen kaum erfüllen.

Die Sparbillette lösten ein grosses Echo aus. Die Verbünde suchen nach Lösungen, welche die Erwartungen der Kunden, der Transportunternehmungen und auch der Besteller abdecken. Sie stehen teilweise im Widerspruch.

Die grösste Herausforderung bleibt der «Kampf» gegen COVID-19. Nur wenn die Wirtschaft und das öffentliche Leben wieder Fahrt aufnehmen, erholen sich die Umsätze. Wir alle sind gefordert, die «Fahrt» zu unterstützen, das Virus einzudämmen und möglichst viele Kunden zurück in den öffentlichen Verkehr zu gewinnen.

Dem Grossraum St. Gallen steht die Sanierung der Stadtautobahn bevor. Sie wird weitreichende Auswirkungen im Individualverkehr haben. Dem öffentlichen Verkehr bietet sich eine gute Chance, seine Vorteile auszuspielen. Der OSTWIND richtet zusätzliche Marketingmassnahmen in Zusammenarbeit mit dem Kanton St.Gallen auf Umsteiger zum öffentlichen Verkehr aus.

Revisionsbericht

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